Einkreisanlage – Variante 1

Gehen wir einmal von dem einfachsten Fall aus. Der ist gegeben, wenn man die Bremsleuchten (sofern überhaupt vorhanden) ausser acht lassen kann und der Blinkerschalter gerade mal drei Klemmen hat. Dann redet man von einer Einkreis-Anlage, da ein Stromkreis reicht, die jeweils links und rechts angebrachten Blinkerleuchten zum Blinken zu bringen.

Der Schaltplan ist derartig einfach, dass er kaum weitere Erläuterungen benötigt. Trotzdem sollen ein paar Erklärungen folgen.
Dem Warnblinkerschalter liegt bei Lieferung ein entsprechender Kabelsatz bei. Das braune Kabel (31) geht an Masse, das rote Kabel (30) wird an eine Sicherung mit Dauerplus (Spannung auch ohne Zündung) angeklemmt, dementsprechend kommt das grüne Kabel (54 oder 15; 54 und 15 sind nur verschiedene Bezeichnungen für die gleiche Sache: Spannung bei Zündung ein) an eine Sicherung mit Spannung bei eingestecktem Schlüssel und das gelbe Kabel (54f) geht an die Klemme 49 des Blinkgebers. 54f ist einfach eine Umleitung der Spannung vom Warnblinkerschalter an den Blinkgeber. Ziel der Übung: der Warnblinker geht also immer unabhängig davon, ob der Zündschlüssel steckt oder nicht; der Blinker geht nur bei eingeschalteter Zündung.
Das blaue Kabel (L) und das schwarze Kabel (R) sind die Zuleitungen des Warnblinkers an die Blinkleuchten.

Den Blinkgeber kann man als automatischen Schalter verstehen, der selbständig an und aus geht, wenn der Blinkerschalter nach links oder rechts umgelegt wird. Deswegen sitzt er elektrisch gesehen vor dem Blinkerschalter, der in dem hier beschriebenen Fall nur die drei Anschlüsse L,R und 49a hat. Der Blinkgeber erhält Spannung von 54f vom Warnblinkerschalter, gibt sie dann im Rhytmus über 49a an den Blinkerschalter weiter. Wie beim Warnblinkerschalter gibt der Blinkerschalter die Spannung dann über seine Klemmen L und R an die entsprechenden Blinkerleuchten.

Also sind nur noch alle Kabel mit L mit den linken Blinkerleuchten und alle Kabel mit R mit den rechten Blinkerleuchten zu verbinden.


Einkreisanlage – Variante 2

Die Modifikation der Variante 2 besteht darin, dass der Blinkgeber schaltungstechnisch diesmal vor dem Warnblinkerschalter sitzt. Der Blinkgeber erhält seine Spannungsversorgung von Klemme 15 am Sicherungskasten auf seine Klemme 49. Warnblinkerschalter und Blinkgeber werden dann mit dem grünen Kabel verbunden. Der Blinkimpuls wird dann vom Warnblinkerschalter über das gelbe Kabel an den Blinkerschalter weitergegeben.


Zweikreisanlage für kombinierte Blinker- und Bremslichter

Ein wenig komplizierter wird der Schaltplan, wenn auch noch ein Bremslichtschalter verbaut ist. Die vorderen Blinker sollen ja gefälligst nicht mitleuchten, wenn auf die Bremse getreten wird. Daher müssen die vorderen von den hinteren Blinkerleuchten getrennt werden, dafür wird ein weiterer Stromkreis benötigt, ergo spricht man von einer Zweikreisanlage.

Das führt auch dazu, dass der Blinklichtschalter jetzt sechs Klemmen hat, da vorne und hinten getrennt wird. Der Blinkgeber für normales Blinken erhält jetzt seine Versogungsspannung direkt von Klemme 15 vom Sicherungskasten und gibt den Blinkimpuls über seine Klemme 49a an die gleichnamig benannte Klemme am Blinkerschalter. Über L und R gehts dann zu den Blinkerleuchten vorne und über L54 und R54 gehts zu den am Heck montierten Blinkerleuchten. Also werden beim Betätigen des Blinkerschalters nach links oder rechts einmal L und L54 oder auf der anderen Seite R und R54 geschaltet.

Doch wie funktioniert jetzt der Warnblinkerschalter? Wird er eingeschaltet, gehts über das blaue Kabel an den Blinker vorne links, über das schwarze Kabel gehts zum Blinker vorne rechts. Die hinteren Blinkerleuchten werden über L54 und R54 mit dem Blinkimpuls versorgt.

Das gelbe Kabel wird genutzt, um endlich die Bremsleuchten ins Spiel zu bringen, bei getretener Bremse die hinteren Blinker- /Bremsleuchten aufglühen zu lassen. Der Warnblinkerschalter bekommt nämlich über sein grünes Kabel an 54 mit, ob die Bremse getreten wird und gibt seine Info über das gelbe Kabel an den Blinkerschalter, der in diesem Fall 12V über L54 und R54 weitergibt.

Diese Schaltung sollte am häufigsten Verwendung finden. Bestellt man die Ersatzteile neu, bekommt man im Normalfall einen Blinkerschalter mit sechs Anschlüssen, so dass man sich an dieses Schaltschema halten sollte, auch wenn kein Bremslichtschalter vorhanden ist. Dann lässt man einfach das grüne Kabel weg. Der Warnblinkerschalter ist mit seinen Anschlüssen sowieso genormt. Weiterhin will ich noch darauf hinweisen, dass der Blinkgeber noch einen Masseanschluss (31) hat. Ohne den tut sich normalerweise nichts. Weitere Anschlüsse am Blinkgeber sind mit C1, C2 usw. beschriftet. An diese Klemmen kann man Kontrolleuchten für die Zugmaschine und maximal zwei Hänger montieren.